Der WDR hat heute einige Zahlen veröffentlicht, im Vorgriff auf die offizielle Polizeiliche Kriminalstatistik des Landes NRW.
Demnach  hat die Polizei gut 3.000 mehr Fälle von Fahrerflucht registriert als noch im Vorjahr 2014. Insgesamt 119.750 Mal suchten die Fahrer das Weite, nachdem sie beispielsweise ein parkendes Auto beschädigt hatten.  Neben den reinen Blechschäden wurden bei diesen Fahrerfluchten aber auch 5.500 Fälle registriert, bei denen Menschen verletzt oder sogar gestorben sind.
Immerhin, so wird betonnt, läge die Aufklärungsquote bei 45 Prozent (26% bei den Blechschäden und 66%, wenn ein Mensch verletzt wird). Da es hier in erster Linie um „Blechschäden“ geht, ist die vermeintlich „niedrige Quote“ auf den ersten Blick nicht ganz so dramatisch – aber ärgerlich genug. Diese Tendenz des „Ich stehle mich aus der Verantwortung, sollen doch die anderen bezahlen“ ist ja durchaus ein gesellschaftliches, trauriges Phänomen. Wer mit dieser Einstellung aber einen verletzten Menschen zurücklässt, der ist nicht mehr Teil dieser Gesellschaft. Für so ein Verhalten habe ich keinerlei Verständnis, null.
Aber ob diese hohe Zahl von flüchtenden Unfallverursachern wirklich nur darin zu suchen ist, dass die meisten Fahrer nicht wissen, dass es sich dabei um eine Straftat handelt, so wie ein Polizeisprecher in dem Bericht vermutet? Dann hier noch einmal zur Erinnerung: Wer einen Unfall verursacht  – und sei es nur einen Kratzer an einem fremden Auto beim Ausparken – und sich unerkannt davon macht, dem drohen drei Jahre Gefängnis. Wer das nicht glaubt, kann das hier gern nachlesen, so ein Blick in den Gesetzestext ist ja gelegentlich recht hilfreich … ;-)